Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister, geschätzte Kolleg*innen,
während ein orangener Irrer von der anderen Seite des Atlantiks sich selbst als *würg* Befruchtungspräsident bezeichnet und amerikanische Frauen davon überzeugen möchte, mehr Kinder zu bekommen – mit einer übrigens lächerlich niedrigen Summe Geld – werden in Russland minderjährige Schülerinnen fürs schwanger werden mit 100.000 Rubel bezahlt. Außerdem wurde ein Gesetz eingeführt, das die Werbung für freiwillige Kinderlosigkeit unter Strafe stellt – wer Kinderlosigkeit positiv darstellt, muss mit einer Strafe von umgerechnet bis zu 9.000 Euro rechnen.
Ich wünschte wir würden, nachdem wir vorhin einen Blick in die Vergangenheit geworfen haben, in eine weit entfernte Dystopie blicken, aber das ist Realität. Das passiert gerade jetzt.
Aber ist die ganze Welt von ekligen Patriarchen besetzt? Nein! Ein von unbeugsamen Badner*innen bevölkertes Dorf leistet Widerstand:
Seit nun mehr 13 Jahren werden hier für anspruchsberechtigte Leistungsempfänger*innen die Kosten für Verhütungsmittel übernommen.
Und das – finde ich – kann man jetzt auch mal uneingeschränkt loben, vor allem dass jetzt noch die Möglichkeit für alle Geschlechter hinzukommt, sich sterilisieren zu lassen, ist wirklich eine gute Sache.
Denn gut verdienende Politiker verhüten meistens mit ihrem Charakter, diesen Luxus kann sich nicht jede*r leisten.
Wenn wir das jetzt noch etwas besser bewerben können, ist das wirklich eine runde Sache.
Und falls Kondome noch unter die Verpackungssteuer fallen sollten, nehmen wir die demnächst auch noch mit in die Vorlage auf.