Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister, geschätzte Kolleg*innen, liebe Tierschützer*innen,
ich freue mich wirklich, dass die Stadt und die beiden Tierschutzvereine – Tierheim und Dragon Shelter, zwei Vereine, die seit Jahren wirklich einen verdammt guten Job leisten – zu einer Einigung gekommen sind und wir heute diese Vorlage beschließen werden. Doch es war ein doch etwas steiniger Weg bis hier hin. Es musste erst zu einer Kündigung des Vertrags kommen, dass auch der Verwaltung klar geworden ist, dass man lieber nicht jeden beschlagnahmten Hund o.ä. einzeln abrechnen und unterbringen möchte. Aber zu den positiven Dingen: dass wir heute auch dem Dragon Shelter eine finanzielle Unterstützung bieten können, ist wirklich Gold wert. Denn wer sonst soll sich um all die vielbeinigen Krabbelviecher kümmern? Den im eisigen Winter ausgesetzten Kornnattern, dem Skorpion, der in der freien Schule Kapriole entdeckt wurde oder den rund 50 Jahre alten Schnappschildkröten in einem Gartenteich in Haslach? Und wir können schließlich auch nicht zur Eindämmung der invasiven Arten im Flückigersee ausgewachsene Alligatoren aussetzen, um die Schildkrötenpopulation zu kontrollieren? Ach, und wüssten Sie, wie man eine Boa Constrictor, die mal auf einem Spielplatz im Seepark ausgesetzt wurde, einfängt?
Und dann denken wir noch an all die Menschen, die meinen, sich ein Tier anzuschaffen – welcher Art auch immer – und dann feststellen, dass der Golden Retriever eben nicht automatisch stubenrein, steuerfrei und mit WLAN ausgestattet ist… oder einem die Katzenpopulation buchstäblich über den Kopf wächst… wir alle erinnern uns an den Animal Hording Fall.
Und „Weg mit die Viecher“ ist natürlich keine Option. Es braucht Menschen, die sich fachgerecht um diese Tiere kümmern. Und genau diese Menschen haben wir und können sie nun auch entsprechend finanziell unterstützen.
Wer im Übrigen darüber nachdenkt, sich eines der wunderbaren Tiere anzuschaffen – Herzlich willkommen bei „Tiere suchen ein Zuhause“ – Freiburg Edition:
Anette ist eine sehr große Kaiserboa. Sie ist ca. 2,60m groß und wiegt ca. 15kg. Sie ist ist ein ruhiges Tier und frisst große Frostratten und sucht noch ein Zuhause.
Oder Oreo: Die kalifornische Kettennatter ist als invasive Art gelistet und in der Haltung nur mit Sondergenehmigung erlaubt. Oreo ist ein Weibchen und ca. 9 Jahre alt. Sie frisst mittelgroße Frostratten. Sie sucht ein neues Zuhause, dass die besonderen Anforderungen erfüllt.
Der Old English Bulldog Pumbaa ist ein geballtes Paket voller Liebe, Kraft und Energie. Voll gepackt mit einem großen Bedürfnis an Nähe, Zuwendung und Streicheleinheiten, ist dieser Prachtkerl einfach nur ein absoluter Traumhund!
Und es gibt noch viele, viele mehr.
In diesem Sinne: Adopt, don’t shop – oder wie der moderne Mensch sagt: Swipe nach rechts für dein nächstes Haustier, aber bitte nur, wenn du auch morgens um 5 mit Gummistiefeln durch den Regen willst.